WMF Marken auf versilberten Gegenständen Forschungsergebnissse von Dr. David N. Nikogosyan

Die letzen Forschungsergebnisse von Dr. David N. Nikogosyan sind ein enormer Schritt vorwärts im Verständnis der Marken auf versilberten Gegenständen, die von der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) hergestellt wurden. Zusammen mit einer genaueren Datierung der bereits bekannten Marken dieser Firma gelang es dem Autor, eine ganz neue Klasse von Marken für Exportprodukte zu identifizieren, die speziell für die Märkte Großbritannien, USA und Österreich-Ungarn entworfen wurden. Diesen Durchbruch erreichte er gleichzeitig für Hohlwaren und Besteck. Außerdem entdeckte der Autor sogenannte „Kurzmarken“ auf Hohlkörpern, die verwendet wurden, wenn nicht genug Platz für die üblichen Markierungen vorhanden war. In Bezug auf Besteckprodukte beschrieb Dr. D. N. Nikogosyan zum ersten Mal die Stempel auf Serviettenringen und identifizierte die Art Déco-Straussenmarke, welche für Gegenstände von „höherer künstlerischer Qualität“ verwendet wurde. Die Gesamtzahl der Markenbilder wurde von 94 auf 169 für Hohlwaren und von 103 auf 150 für Besteck- und Serviettenringe erhöht.

WÜRTTEMBERGISCHE METALLWARENFABRIK (WMF) Stempel I. auf Korpusware und Tabletts

WÜRTTEMBERGISCHE METALLWARENFABRIK (WMF) Stempel II. auf Besteck und Servietten Ringen

WÜRTTEMBERGISCHE METALLWARENFABRIK (WMF) Stempel I. auf Korpusware und Tabletts

von Dr. David N. Nikogosyan, Bonn, Germany

WMF ist die Abkürzung für die Württembergische Metallwarenfabrik. Die Geschichte dieser Manufaktur ist sehr gut dokumentiert [1,2,3]. WMF wurde im Jahr 1880 nach der erfolgreichen Fusion zweier Würtemberger Fabriken gegründet. Das Werk Geislingen gehörte Daniel Straub (Straub & Sohn) und das Werk Esslingen gehörte Alfred Ritter (A. Ritter Co.). Die erste Fabrik war wirtschaftlich erfolgreicher, während die zweite eine technisch weiter entwickelte Methode zur galvanischen Versilberung benutzte. Diese wurde zum ersten Mal in Esslingen durch den deutschen Chemiker Carl Haegele (1871) angewendet. Carl Haegele war der Schwager des Inhabers Alfred Ritter. Nach dem Ausscheiden von Daniel Straub im Jahr 1881, wurde Carl Haegele Geschäftsführer der WMF. Noch im selben Jahr wurde das Werk in Esslingen demontiert und in die Geislinger Gießerei eingegliedert. In den folgenden dreißig Jahren erlebte WMF eine Zeit der schnellen Expansion, die bis zum Beginn des Weltkrieges 1914 andauerte.

Im Jahr 1886 kaufte WMF das russische Unternehmen Roman Plewkiewicz (Roman Plewkiewicz & Co.) in Warschau, um sich auf dem riesigen russischen Markt zu etablieren. Dieser WMF Zweig importierte hauptsächlich Basismetallteile aus Geislingen, die dann vor Ort versilbert und nach Russland mit eigenen Marken weiter verkauft wurden. Dazu siehe auch meinen Artikel im ASCAS Newsletter [4]. Im Jahr 1897 erwarb die WMF die Metallwarenfabrik für vernickelte Waren Schauffler & Safft in Göppingen, in der Nähe von Stuttgart in Württemberg. 1898 wurde Hans Schauffler der nächste Geschäftsführer der WMF und hielt diese Position für die nächsten sieben Jahre, bis 1905. Der WMF Vorstand wurde ebenfalls nach Göppingen verlegt. Im Jahr 1900 übernahm WMF die Kontrolle über die Wiener Gießerei für versilberte Waren, Albert Köhler & Cie. Wie auch das Unternehmen R. Plewkiewicz, blieb auch diese Firma bis 1914 ein eigenständiger WMF Ableger und produzierte auch Gegenstände mit seiner eigenen Marke. Schließlich, im Jahre 1905, kaufte WMF die Mehrheitsbeteiligung der Kölner Firma Orivit A. G., einem Hersteller von Produkten aus Zinn Legierungen. Der Export von versilbertem Geschirr und Haushaltsgegenständen ist kontinuierlich gestiegen, was auch die Veröffentlichung von WMF Katalogen in drei Sprachen bezeugt. Drei aufeinanderfolgende Ausgaben des englischen WMF Katalogs wurden im Jahre 1900, 1906 und 1910 veröffentlicht. Im Jahr 1914 erreicht die Zahl der Mitarbeiter allein in der Geislinger Fabrik 3500 Personen und WMF wurde der größte Industrie Produzent ganz Württembergs.

 

Ein Blick auf die Geislinger Fabrik , aus dem Kopf einer WMF Rechnung aus dem Jahr 1912

Ein Blick auf die Geislinger Fabrik , aus dem Kopf einer WMF Rechnung aus dem Jahr 1912.

 

Die versilberten WMF Produkte, die um 1900-1910 hergestellt wurden, sind sehr beliebt bei westlichen Antiquitäten Sammlern. Dies liegt daran, dass diese Geschirr- und Haushaltsgegenstände aus dieser Zeit als die besten Muster des Jugendstils betrachtet werden,  auch bekannt als Art Nouveau Stil in Frankreich und Secession in Österreich-Ungarn.  Jedes Jahr wird von dem berühmten Londoner Verlag Dorling Kindersley Ltd. ein Antiquitäten Preis-Führer herausgegeben, welcher die aktuelle Situation auf dem Britischen Antiquitätenmarkt wiederspiegelt. In diesem Führer sind 2 ganze Seiten den versilberten WMF Produkten gewidmet. Gleichzeitig werden andere renommierte europäische Hersteller von versilberten Metallwaren wie Christofle (Frankreich), August Wellner und Söhne (Deutschland), Arthur Krupp Berndorf (Österreich-Ungarn) gar nicht erwähnt. Im Internet Auktionshaus eBay werden meist zehn tausende versilberte WMF Artikel gleichzeitig angeboten. Die entsprechenden Preise erreichen oft Hunderte von Euro oder sogar mehr. Vor kurzem hat der Club „Antique Collectors“ den englischen WMF Katalog von 1906 als Nachdruck veröffentlicht, dieser enthält eine umfangreiche Einführung des namhaften deutschen Kunsthistorikers Dr. Graham Dry [3].  Diese luxuriöse 400 Seiten Ausgabe enthält die Beschreibung von mehr als zweitausend versilberten Objekten, Geschirr und Haushaltsutensilien mit Preisen und beschreibt die Qualität der einzelnen Stücke. Sie dient als Eigenwerbung für die besten europäischen Jugendstil -Silber-Exponate.

Früher versilberter Jugendstil-WMF-Artikel aus den Jahren 1885-1903 Früher versilberter Jugendstil-WMF-Artikel aus den Jahren 1885-1903 Früher versilberter Jugendstil-WMF-Artikel aus den Jahren 1885-1903

Frühe versilberte Jugendstil-WMF-Artikel aus den Jahren 1885-1903.

 

Mein Interesse an den WMF Marken entstand während einer Reise nach Ungarn im Jahr 2005. In Veszprém besuchte ich einen ansässigen Antiquitätenhändler und wurde von einem Satz mit vier versilberten Jugendstil Teeglashaltern angezogen. Der Besitzer des Ladens, verlangte nur 40 US-Dollar für diesen Satz, und ich habe ihn sofort gekauft. Auf der Unterseite der einzelnen Stücke gab es eine Drei-Buchstaben-Marke „W.M.F.“ und die Modellnummer „345“.

Nach Hause zurückgekehrt, habe ich sämtliche WMF Marken, des oben schon erwähnten Nachdrucks des Kataloges von 1906 [3], sowie die Monographie von Annette Denhardt [1], durchgesehen und habe nichts gefunden, was den Markierungen auf meinen ungarischen Teeglashaltern ähnlich war. In beiden Quellen wurde nur festgestellt, dass die Haupt WMF Marke, die von 1880-1925 verwendet wurde aus dem Bild eines laufenden Straußes bestand. Dieser befand sich im inneren einer Raute mit der zweizeiligen Prägung WMF / G. Um die Raute herum befand sich je nach Marke noch ein Rechteck oder ein Bogen. Diese Entdeckung hat mich sehr aufgeregt und nach einigem Zögern kam ich zu dem traurigen Schluss, dass meine ungarischen Teeglashalter wahrscheinlich nicht echt waren, oder, im besseren Fall, nur eine moderne Replik.

Einer meiner „ungarischen“ Teeglashalter.

Einer meiner „ungarischen“ Teeglashalter.

 

Was auch immer geschieht, es ist immer das Beste! Mit der Zeit hatte ich erkannt, dass es bei Ebay-Auktionen eine große Anzahl von versilberten WMF Produkten mit Markierungen ähnlich denen auf meinen ungarischen Teeglashaltern gibt. Eine 3 Buchstaben Aufschrift „WMF“ mit oder ohne Punkten und in einigen Fällen sind die Buchstaben „M“ und „F“ miteinander verbunden. Einige der Gegenstände wurden auf 1890-1900 datiert. Später fand ich ähnliche Marken in Online-Publikationen für Silber Sammler, zum Beispiel in [5]. Die außergewöhnliche Situation entstand: Es existieren WMF Marken, die zwar den Sammlern gut bekannt waren, aber irgendwie in den Publikationen bedeutender Kunsthistoriker ignoriert wurden. Ich beschloss, diesen Punkt zu untersuchen, und hatte bald über zwanzig „inoffizielle“ WMF Marken gesammelt, unter denen auch die Marke auf meinen „ungarischen“ Teeglashaltern zu finden war. Die Fotos dieser Marken sind weiter unten in der Liste der WMF Marken auf Korpusware & Tabletts zu finden.

WMF Jugendstil Vase, aus dem Jahr 1903 Marke auf einer WMF Jugendstil Vase, aus dem Jahr 1903
Gravur auf einer WMF Jugendstil Vase aus dem Jahr 1903
WMF Jugendstil Vase aus dem Jahr 1903 Stempel auf einer WMF Jugendstil Vase aus dem Jahr 1903
Gravur auf einer WMF Jugendstil Vase aus dem Jahr 1903

2 WMF Jugendstil Vasen aus dem Jahr 1903.

 

Bei meiner früheren Forschung zu WMF Marken auf Korpusware [6] habe ich alle „inoffiziellen“ WMF-Schriftzüge, zwischen 1880 und 1903, in vier Gruppen eingeteilt. Bezugnehmend darauf schlage ich hier ein Schema vor, in dem alle diese „inoffiziellen“ Marken in eben vier Gruppen unterteilt werden.Die Marken der ersten Gruppe (verwendet in 1880-1886) enthalten das Wort „WMF“, gebildet aus drei Buchstaben, „W“, „M“ und „F“, mit oder auch ohne Punkten dazwischen sowie „sans Serif „Schrift. Interessanterweise sind manchmal die Buchstaben „M“ und „F“ miteinander verbunden. Ein solcher „fusionierter“ Schreibstil wurde den frühen Marken der Berndorfer Metallwarenfabrik oder des BMF in Österreich-Ungarn entlehnt, die 1870-1880 in Gebrauch waren [7].

Die BMF-Marke der Berndorf Metallwaren Fabrik von 1870 bis 1880

Die BMF-Marke der Berndorf Metallwaren Fabrik von 1870 bis 1880
AS ist die Abkürzung von „Alpacca Silber“.

 

Die zweite Gruppe (1886-1903) enthält zahlreiche Marken mit Inschriften aus vier Buchstaben, teils mit Punkten oder wieder ohne, sowohl mit „serif“ (selten) als auch mit „sans serif“ Schriftarten. Einige der Schriftmarken befinden sich innerhalb einer Kartusche. Ältere Marken benutzen eine „serif“ -Schriftart und sind in einer Kartusche. Diese vierbuchstabigen Inschriften sind die Kombinationen des Wortes „WMF“ zusammen mit einem der folgenden Buchstaben: „M“ oder „B“, so dass das für die Versilberung verwendete Grundmetall, also Messing („M“ von Messing) oder eine zinnhaltige Legierung, sogenanntes Britannia-Metall („B“), mit angegeben wird. In seltenen Fällen wird der Buchstabe „N“ (Neusilber oder Alpacca) auch zum Markieren verwendet.

WMF Marke auf Korpusware aus den Jahren 1886-1903
WMF Marke auf Korpusware aus den Jahren 1886-1903
WMF Marke auf Korpusware aus den Jahren 1886-1903
WMF Marke auf Korpusware aus den Jahren 1886-1903

Einige WMF Marken auf Korpusware der zweiten Gruppe (1886-1903).

 

Die dritte Gruppe von WMF-Hohlwarenmarken (1898-1903) enthält keine drei- oder vierstelligen WMF-Aufschriften mehr. Im Gegensatz zu der bisherigen Markengruppe besteht sie aus einer Einwort-Inschrift „GEISLINGEN“, die in einer „sans serif“ Schrift in einen rechteckigen Rahmen gefasst ist. Diese Marke wurde erteilt, um die Verwendung einer Argentan-Legierung als Grundmetall für die Versilberung zu bezeichnen. Allerdings war die vorgeschlagene Marke für eine verwendete Argentan-Legierung sicherlich eine Art Gimmick, da Argentan einfach ein anderer Name für Alpacca oder Neusilber ist.

Nun ein kleiner Exkurs: während der Zeit 1997-2013, während ich im University College Cork, Irland, arbeitete, kaufte ich über ebay.co.uk für meine Sammlung rund sechs WMF-Hohlwaren (damals habe ich ebay.de nicht benutzt aufgrund meiner damaligen, schlechten Deutschkenntnisse). Erst kürzlich habe ich festgestellt, dass die Marken aller dieser Exponate, die in Großbritannien gekauft wurden, eine dreibuchstabige WMF-Inschrift, eine „serif“ Schriftart, verwenden. Außerdem tragen sie originale Sekundärmarken, wie EP (Abkürzung für „electro-plated“ in Deutsch „galvanisiert“) oder NS (Abkürzung für „nickel silver“, in Deutsch Neusilber oder Alpacca). Danach habe ich mich entschlossen, die heute bei ebay.com [wmf art nouveau silverplated, 550 Stück] und ebay.de [wmf jugendstil versilbert, 1400 Stück] angebotenen WMF-Stücke genauer anzusehen. Während ich auf ebay.com ziemlich leicht ein Dutzend Stücke mit den Markierungen fand, welche denen ähneln, die auch auf den im Vereinigten Königreich gekauften Artikeln zu finden sind, habe ich auf ebay.de keine solchen Marken gefunden. Dieses Ergebnis zeigt, dass alle meine Artikel, die in Großbritannien gekauft wurden, WMF-Exportmarken tragen. Außerdem habe ich festgestellt, dass meine anderen vier WMF-Objekte (einschließlich des oben besprochenen „ungarischen“ Teeglasbehälters), die auf dem Territorium des ehemaligen Österreich-Ungarn gekauft wurden, ein weiteres drei buchstabiges WMF-Zeichen mit „sans serif“ Schrift in einem rechteckigen Rahmen tragen, welches auch als Exportmarke identifiziert wurde. Es sollte betont werden, dass diese Marken spezifisch für Hohlwaren sind, da die Ausfuhrmarken für Bestecke unterschiedlich sind. Eine Ausnahme ist die älteste „schicke“ Exportmarke mit einem gebrochenen „F“ in der WMF-Inschrift, mit „sans serif“ Schrift. Diese wurde gleichzeitig auf Hohlwaren und Besteck verwendet. Die Export-WMF-Hohlwarenmarken, die zwischen 1880 und 1903 verwendet wurden, sind in der vierten Gruppe enthalten.

WMF Export Hohlwarenmarke
WMF Export Hohlwarenmarke
WMF Export Hohlwarenmarke

Typische WMF Export Marken auf Hohlwaren.

 

Die Datierung der Marken erfolgte durch die Verwendung von bereits datierten Hohlwaren aus meiner Sammlung (ich hatte das Glück, sechzehn datierte Stücke zu kaufen), sowie durch das Vorhandensein bzw. das Fehlen bestimmter stilistischer Details an diesen Gegenständen. Die Korrektheit der Datierung ist dadurch begründet, dass die meisten Stücke mit den WMF-Marken aus der ersten Gruppe oder frühen WMFM-Marken aus der zweiten Gruppe vor dem Beginn des Jugendstils (vor 1895) auf den Markt kamen und damit übereinstimmten , sie wurden alle im WMF-Katalog von 1906 nicht mehr erwähnt [3]. Gleichzeitig wurden die meisten Objekte der zweiten Gruppe, die im Jugendstil hergestellt wurden und die späten WMFB-Zeichen tragen, im oben genannten Katalog oder auch im Katalog von 1901 der Firma Roman Plewkiewicz beschrieben [8].

Im Jahr 1903 wurden alle oben diskutierten WMF-Hohlmarken durch die berühmte, sogenannte WMF „Straußenmarke“ ersetzt. Es ist allgemein anerkannt [2,3], dass die Wahl des Straußenbildes für die WMF-Marke durch die Übereinstimmung zwischen dem Namen eines der WMF-Gründer (Straub) und dem deutschen Namen des Straußes (Strauß) erklärt werden könnte. Viel weniger bekannt (oder einfach ignoriert) ist, dass die Straußenmarke der Ziegenmarke sehr ähnlich sieht, die 1888-1932 von der berühmten französischen Gießerei „Manufacture de l’Alfenide“ verwendet wurde. Diese Firma produzierte auch sehr erfolgreich versilberte Jugendstil Gegenstände (unter dem Handelsnamen „GALLIA“) und verwendete wie WMF eine zinnhaltige Legierung als Grundmetall für die Versilberung [9,10].

berühmte Straussenmarke, von WMF 1903-1920 verwendet Ziegemarke für die Versilberung, verwendet von Manufacture de Alfenide von 1888-1932

Eine berühmte Straussenmarke, von WMF verwendet in den Jahren 1903-1910 (links) und die Ziegenmarke,
verwendet von „Manufacture de Alfenide“ für versilberte Gegenstände von 1888-1932 (rechts).

 

Bezüglich des Datums, des Auftretens von WMF-Straußenmarken, habe ich Beweise, dass die erste WMF Straußenmarke genau 1903 und nicht schon 1880 auftauchte, wie zuvor in [1,3] erwähnt wurde. Diese Aussage wird durch folgende Daten unterstützt:

1) Ich verfüge über zwei Anzeigen, die den WMF-Produkten in Argentan gewidmet sind, sowohl Hohlwaren als auch Besteck (siehe Fotos dieser Anzeigen in begleitendem Papier auf den Marken von WMF-Besteck). Diese Anzeigen wurden 1898 und 1903 herausgegeben. So wurde die Herstellung von WMF-Gegenständen aus der dritten Markengruppe (Vorgänger der Straussenmarken) bis 1903 fortgesetzt.

2) Ich habe drei datierte WMF-Produkte mit der GEISLINGEN-Marke, eine 0,3 l versilberte Teekanne aus dem Jahr 1901 und zwei 20 cm lange versilberte Gabeln vom 14.11.1902 zusammengetragen.

3) Ich habe eine dekorative versilberte Vase gekauft, die das WMFM-Zeichen trägt und mit 31.07.1903 datiert ist, siehe Foto oben. So wurde die Herstellung von WMF-Gegenständen mit Marken aus der zweiten Markengruppe (Vorgänger der Straussenmarke) auch bis 1903 fortgesetzt.

4) Vor kurzem, nach einem Jahrzehnt der kontinuierlichen Suche, kaufte ich schließlich einen kleinen schönen Becher mit der ersten Straussenmarke, datiert auf 1903, siehe Foto oben.

Ich besitze in meiner Sammlung auch eine Reihe von WMF-Stücken mit der Straussenmarke, datiert auf 1904 (zweimal), 1907 (zweimal) und 1910. Weiter habe ich ein WMF-Stück im Internet gesehen, welches auf 1909 datiert war. Daher kann ich daraus schließen dass die erste Straussenmarke im Jahr 1903 erschien und bis 1910 verwendet wurde.

WMF Jugendstil-Stück mit der ersten "Straussenmarke" (1903-1910)
WMF Jugendstil-Stück mit der ersten "Straussenmarke" (1903-1910)
WMF Jugendstil-Stück mit der ersten "Straussenmarke" (1903-1910)

WMF Jugendstil-Stücke mit der ersten „Straussenmarke“ (1903-1910).

 

Um 1909/1910 wurden zwei neue WMF-Straussenmarken eingeführt. Sie tragen das Bild eines laufenden Straußes innerhalb eines Rhombus mit einer zweizeiligen Inschrift WMF / G, die wiederum in einem vollständig (oder teilweise) gestrichelten Bogen platziert ist, siehe Fotos unten. Diese zwei Markierungen wurden während einer langen Zeitperiode verwendet. Nach [1,3] wurde die erste dieser beiden kleinen Marken auf WMF-Waren verwendet, welche nach Frankreich exportiert wurden. Meiner Meinung nach wurde der Export nach Frankreich aus naheliegenden Gründen eingestellt, und danach wurde diese Marke auf Waren aus Nichteisenmetallen und deren Legierungen wie Kupfer, Messing, Nickel usw. benutzt. Die versilberten Produkte mit einer solchen Marke sind sehr selten. Im Gegensatz dazu lief die Herstellung von Buntmetall-WMF-Produkten mit dieser Marke bis 1930. Die zweite Straussenmarke wurde 1910 für den Binnenmarkt eingeführt und wurde bis 1925 für versilberte Produkte verwendet. Diese Annahme ist durch datierte WMF Gegenstände gesichert, die von mir gesammelt wurden und eine solche Marke besitzen; Sie stammen aus den Jahren 1910, 1914, 1916, 1920 und 1925.

kleine Straussenmarke, 1903-1909 von WMF verwendet kleine Straussenmarke, 1903-1909 von WMF verwendet

Straussenmarken, mit Bild des Straußes innerhalb einer Raute, die innerhalb eines vollständig gestrichelten (links) bzw. teilweise gestrichelten (rechts) Bogens platziert.

 

Es sollte betont werden, dass die ersten drei Straußenmarken für Hohlwaren jeweils zahlreiche zusätzliche Zeichen besitzen (siehe unten in der Liste der WMF-Marken). Unter diesen Zeichen sind zwei häufig zu finden; für die künstliche Verfärbung der Beschichtung in Grau (Stempel „OX“, Abkürzung für oxidiert) oder in sehr dunkles (fast schwarzes) Grau (Stempel „as“, Abkürzung für Antik-Silber). Die Beschreibung dieser Techniken findet sich in der Monographie von Annette Derhardt [2], auf Seite 200. Der Grund für diese künstliche Verdunkelung war, dass die WMF – Teile häufig zusammen mit Glaseinsätzen (zB Tafelaufsätze für den Tisch) oder Gläsern (z.B. Teeglashalter) verwendet wurden und die verdunkelte Versilberung perfekt mit dem Glas harmonierte. In diesem Zusammenhang ist es sehr bedauerlich festzustellen, dass viele WMF-Stücke mit der abgedunkelten Silberbeschichtung von unwissenden Antiquitätenhändlern oder Ebay-Verkäufern rücksichtslos zu einem vollen Glanz poliert wurden, was effektiv das echte Aussehen „tötete“.

nicht versilberter WMF Jugendstil Teeglashalter mit der zweiten "Straussenmarke" (1909-1930)

Nicht versilberter WMF Jugendstil Teeglashalter mit der zweiten „Straussenmarke“ (1909-1930).

 

WMF Jugendstil Zuckerdose mit der dritten Straussenmarke (1910-1925)

WMF Jugendstil Zuckerdose mit der dritten Straussenmarke (1910-1925).

 

Ab 1920 führte WMF die neue kleine Marke für versilberte Objekte ein, die eine spezielle 2D-Kombination aus drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“ in einem Rechteck enthält. Da ich zwei WMF-Artikel mit dieser Marke von 1922 und 1925 habe, dachte ich, dass diese neue Marke bis Mitte der zwanziger Jahre verwendet wurde. Nach kürzlich gefundenen Informationen (siehe die Referenz in dem Begleitpapier) konnte die Nutzungsdauer für diese Marke jedoch sogar bis 1930 verlängert werden. Die gleiche 2D-Kombination dieser drei Buchstaben, die in einem teilweise gestrichelten Bogen angeordnet waren, wurde die Hauptmarke für versilberte Gegenstände für die nächsten fünf Jahre. Die gleiche 2D-Kombination von drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“, aber in einem „leeren“ Bogen platziert, wurde auch in den Jahren 1935-1945 verwendet.

WMF in einem Rechteck WMF in einem teilweise gestrichelten Bogen WMF in einem "leeren" Bogen

WMF-Marken, die eine 2D-Kombination von drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“ enthalten, in einem
Rechteck (links); in einem teilweise gestrichelten Bogen (mitte) und in einem „leeren“ (rechts) Bogen.
Diese Marken wurden in den Jahren 1920-1930, 1930-1935 bzw. 1935-1945 verwendet.

 

In der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre hat WMF die Straußenmarke in einer Raute wieder eingeführt um hoch-künstlerische Produkte im modischen Art-Deco-Stil zu kennzeichnen. Diese Straussenmarke unterscheidet sich deutlich von anderen Straußenmarken. Erstens fehlt ein Rechteck oder ein Bogen. Zweitens ist die Größe der Raute viel größer. Drittens verschwand die Inschrift „WMF“ / „G“ unter dem Strauß. Viertens ist der Schwanz des Art-Deco-Strausses im Vergleich zum Schwanz des Art Nouveau-Straußes (Marke 6 in der unten aufgeführten Liste der WMF-Marken) entweder versteckt oder hochgestellt, der Jugendstil Straussen-Schwanz zeigte immer nach unten.

Ein dekorativer WMF Aschenbecher im Art Deco Stil

Ein dekorativer WMF Aschenbecher im Art Deco Stil.

 

WMF Marke verwendet ca. 1925-1930 WMF Marke verwendet ca. 1925-1930

Art Deco WMF Marken, Bild des laufenden Straußes in einer Raute, verwendet ca. 1925-1930.

 

Ab 1925 wurde die Kennzeichnung von versilberten WMF-Hohlkörperartikeln eher schlecht. Zusätzliche Marken wurden überhaupt nicht mehr verwendet. Sogar die Silbermenge, die für das Versilbern verwendet wurde, wurde nicht mehr genannt. Daher ist es schwierig, die von 1925 bis 1945 hergestellten Korpus-Artikel nach Silber und anderem Metall zu trennen. Dies war teilweise auf die Weltwirtschaftskrise und das damit verbundene Verschwinden von versilbertem Geschirr zurückzuführen. Nichtsdestotrotz fokussierte die WMF-Gießerei Ihre Anstrengungen nun auf andere Produkte, z. B. Edelstahl-Geschirr, und überlebte diese schwere Zeit. Die Herstellung von versilbertem WMF Geschirr dauerte noch bis mindestens 1970 an.

Alle Fotos im Text wurden von David N. Nikogosyan gemacht. Die fotografierten Gegenstände sind aus der Privatsammlung von David N. Nikogosyan, Bonn, Deutschland.

Literatur

[1] Annette Denhardt. Das Metallwarendesign der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) zwischen 1900 und 1930. Historismus – Jugendstil – Art Deco. (Lit Verlag, Münster, 1993), pp.1-231 [in German].
[2] Dedo von Kerssenbrock-Krosigk and Claudia Kanowski, Modern Art of Metallwork (Berlin: Bröhan Museum, 2001), pp.352-365.
[3] Art Nouveau Domestic Metalwork from Württembergische Metallwaren Fabrik, Reprint of 1906 Catalogue, Second Edition (Antique Collectors‘ Club Ltd., Woodbridge, 2008), pp.1-392.
[4] David N. Nikogosyan. Hollow Ware Marks of Warsaw Silver Plate Factories Operated in the Russian Empire: Bros. Henneberg, Bros. Buch, Wola Factory, Plewkiewicz & Schiffers. https://www.prueschberg.de/nik/articoloDICEM165.html, 2012.
[5] Giorgio Busetto. A Small Collection of Antique Silver and Objects of Vertu. https://www.silvercollection.it/, 2012
[6] David N. Nikogosyan. Early WMF Silver Plate Marks. Silver Magazine, Vol.43, No.1, pp.18-20 (2011)
[7] Ingrid Haslinger, David N. Nikogosyan. Early Marks of Berndorf Metalware Factory. Silver Magazine, Vol.42, No.1, pp.12-15 (2010)
[8] Joanna Paprocka-Gajek. Platery Warszawskie. Katalogi i Cenniki Firmowe. Plyta CD. Warszawa: Muzeum Palac w Wilanowie, 2010, pp.1-375 [in Polish]. English translation: Silver Plated Items produced in Warsaw. 28 Catalogues and Price Lists of 8 Warsaw Silver Plate Companies on a CD disc.
[9] David N. Nikogosyan. Marks of European Silver Plate: VII. Gallia, Alfenide/Christofle, France. https://www.prueschberg.de/nik/windowOTTOB77.html, 2010
[10] David N. Nikogosyan. Gallia and its Predecessors: History and Marks. Silver Magazine, Vol.45, No.5, pp.32-40 (2013)

Liste mit WMF Marken auf Korpusware & Tabletts

Für jede Marke wird zunächst die Haupt Inschrift bzw Bildmarke gezeigt, dann werden die kompletten Marken zusammen mit den sekundären Markierungen abgebildet, danach wird jede sekundäre Markierung dargestellt und erläutert.

Nr
ZEITRAUM & BILDMARKE
KOMMENTAR

1

1880 – ca. 1886
WMF Marke 1880 - ca. 1886
WMF Marke 1880 - ca. 1886
WMF Marke 1880 - ca. 1886
WMF Marke 1880 - ca. 1886
WMF Marke 1880 - ca. 1886
WMF Marke 1880 - ca. 1886

Die erste Gruppe von WMF-Marken enthält die Inschrift bestehend aus drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“, manchmal sind die Buchstaben „M“ und „F“ miteinander verbunden. Alle Inschriften verwenden eine „sans serif“ Schrift. In einigen Fällen sind auch Punkte innerhalb der Inschrift und danach vorhanden. Der mögliche Grund dafür ist oben diskutiert. Die Länge der „WMF“ – Schriftzüge variiert im Bereich von 3,1-4,0 mm. Einige Marken aus dieser Gruppe sind selten / sehr selten.

WMF Marke 1880 - ca. 1886
WMF Marke 1880 - ca. 1886
WMF Marke 1880 - ca. 1886

Ein vollständiges WMF-Markenbild für die erste Gruppe enthält die Volumenbezeichnung in Litern (1 Liter entspricht 1000 cm3). Beachten Sie das Komma, das für die Volumenbezeichnung verwendet wird. Einige sekundäre Markierungen werden ebenfalls verwendet. Der Zusatz „I / O“ steht für eine normale Dicke des Silbers, das auf der Oberfläche des Grundmetalls (üblicherweise auf Messing) abgeschieden wird. Die normale Dicke der abgeschiedenen Silberschicht entspricht der Verwendung von etwa 1 Gramm Silber für 1 dm² Oberfläche des Basismetalls [1].
Die zweibuchstabige Inschrift „as“ steht für eine künstliche Verdunkelung der Oberfläche hin zu einer fast schwarzen Farbe, dem sogenannten „Antik-Silber“.

2

ca.1886 – ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
Die zweite Gruppe der WMF-Stempel enthält Marken mit Vier-Buchstaben-Schriftzügen, mit Punkten oder auch ohne,  die jeweils Kombinationen des Wortes „WMF“ mit den folgenden Buchstaben sind: „M“, „N“ (selten) oder „B“. Diese Art der Markierung steht für die Angabe des für die Versilberung verwendeten Grundmetalls,  Messing („M“), Neusilber („N“) bzw. „Britannia Metall“ eine zinnhaltige Legierung („B“). Alle Inschriften benutzen „serif“ (selten) oder „sans serif“ Schriftarten und befinden sich zum Teil in einer Kartusche. Ältere Marken verwenden „serif“ -Schriftarten und sind immer in einer Kartusche. Die Länge der WMFM-, WMFN- und WMFB-Beschriftungen variiert im Bereich von 3,2-5,6 mm. Es gibt andere Variationen aus dieser Gruppe, die hier nicht gezeigt werden, aber in der Literatur existieren, z. B. „W.M.F.B“. Einige Marken aus dieser Gruppe sind selten / sehr selten.
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
WMF Marke ca.1887 - ca.1903
Ein vollständiges WMF-Markenbild der zweiten Gruppe enthält auch die Volumenbezeichnung in Litern. Beachten Sie die Verwendung des Bruchs für diese Angabe. Einige sekundäre Markierungen werden ebenfalls verwendet, die Bedeutung der „I / O“ – und „as“ -Bezeichnungen wird oben schon erläutert. Die zweibuchstabige Inschrift „OX“ (oxidiert) steht für eine künstliche Verdunkelung der Oberfläche hin zu einer grauen Farbe.
Der Buchstabe „O“, der in eine Raute gelegt wird, bezeichnet eine verstärkte Dicke der plattierten Silberschicht (1,5 Gramm Silber auf 1 dm2 Oberfläche des Grundmetalls) . Die Größe der „O“ -Raute liegt zwischen 1,5 mm x 2,6 mm und 1,9 mm x 2,9 mm. Die zweibuchstabige Inschrift „gg“ ist eine Abkürzung des deutschen Ausdrucks „ganz vergoldet“.
ca.1890 – ca.1903
WMF Marke ca.1890 - ca.1903
WMF Marke ca.1890 - ca.1903

Wenn nicht genügend Platz zum Markieren vorhanden war, verwendete man spezielle „kleine Marken“. In diesem Zeitraum verwendete das WMF-Werk dazu die Standard-Besteckmarken, nämlich die vierstelligen Inschriften WMFN und W.M.F.N., in Kursivschrift. Sie werden in meinem Begleitpapier zu WMF-Besteckmarken ausführlich besprochen. Der Buchstabe „N“ ist das Zeichen für Neusilber (Alpacca), das als Grundmetall für die Versilberung verwendet wurde. Die Länge der WMFN-Beschriftung beträgt 3,4-3,9 mm. Selten.

WMF Marke ca.1890 - ca.1903
WMF Marke ca.1890 - ca.1903
WMF Marke ca.1890 - ca.1903
WMF Marke ca.1890 - ca.1903

WMF Marke ca.1890 - ca.1903WMF Marke ca.1890 - ca.1903

WMF Marke ca.1890 - ca.1903
WMF Marke ca.1890 - ca.1903

Die vollständige „kleine Marke“ enthält neben den oben diskutierten Symbolen I / O, OX und as (alle ohne rechteckigen Rahmen) das sogenannte „Geweih“, das um 1900 aus dem Württembergischen Wappen entwickelt und auf Neusilberbesteck benutzt wurde. Der Grund dieser Kennzeichnung ist nicht eindeutig. Es könnte das 20-jährige Jubiläum der Firma WMF oder einfach die Feier des neuen Jahrhunderts gewesen sein. Es gibt zwei Arten dieser Marke, ein Geweihbild ist „strait“, während das andere „konvex“ ist. Die Größe des Geweih-Rahmens beträgt zwischen 1,1 mm × 2,7 mm und 1,2 mm × 2,9 mm.
WMF Marke ca.1890 - ca.1903
WMF Marke ca.1890 - ca.1903

Wenn ein Jugendstil-WMF-Artikel, der um 1900 oder später herausgegeben wurde und eine vollständige Marke ohne jegliche Versilberungsbezeichnung trägt, bedeutet dies, dass dieser kein Silber enthält und vollständig aus unedlem Metall hergestellt wurde.

3

ca.1898 – ca.1903
WMF Marke ca.1898 - ca.1903

Eine spezielle Marke für versilberte Hohlwaren von WMF aus Argentan / Alpacca. Sie besteht aus der Einwortbezeichnung „GEISLINGEN“ mit 6,6-6,7 mm Länge, die eine „sans-serif“ Schriftart in einen rechteckigen Rahmen verwendet. Selten.

WMF Marke ca.1898 - ca.1903
WMF Marke ca.1898 - ca.1903
WMF Marke ca.1898 - ca.1903
WMF Marke ca.1898 - ca.1903
Eine vollständige Markierung für dieser Art enthält ein Komma in der Volumenbezeichnung (vgl. die vollständige Markierung für die erste Gruppe). Außerdem gibt es ein Rechteck mit Ziffern, die der Menge an Silber (in Gramm) entsprechen, die für die Beschichtung verwendet wird. Das Rechteck mit der 4-stelligen „1901“ – Inschrift entspricht dem Ausgabejahr.

4

ca.1886 – ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903

Die älteste WMF-Exportmarke, die gleichzeitig für Hohlwaren und Besteck verwendet wurde. Sie besteht aus einer „schicken“ dreibuchstabigen WMF-Inschrift in einem Oval. Die Besonderheit dieser Marke ist der gebrochene „F“ Buchstabe in der WMF-Inschrift. Für diese Marke wurden keine sekundären Markierungen gefunden. Die Größe des Ovals beträgt 1,8 mm x 2,8 mm. Schön und sehr selten!

ca.1895 – ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903

Die nächste WMF-Exportmarke für Hohlwaren wurde für die in dem oben genannten Zeitraum nach Großbritannien (und / oder in die USA) exportierten Waren verwendet. Eine solche Marke enthält wieder eine dreibuchstabige WMF-Inschrift mit Punkten oder auch ohne (bevorzugt), jedoch im Gegensatz zu vorheriger Markierung mit einer „serif“ -Schriftart und innerhalb eines rechteckigen Rahmens. Die Länge der dreibuchstabigen WMF-Beschriftung variiert im Bereich von 4,7-6,0 mm. Selten.

WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
Eine vollständige Marke für WMF-Hohlwaren, die nach Großbritannien (und / oder in die USA) exportiert wurde, enthält einige neue Sekundärmarken. Die zweibuchstabige Beschriftung EP steht für eine „Galvanisierung“. Eine weitere zweibuchstabige Inschrift „NS“ steht für Neusilber (Alpacca) und bezeichnet das Grundmetall der Versilberung. Die Größe der „EP“ Box variiert zwischen 1,5 mm x 2,9 mm und 2,1 mm x 3,9 mm. Die Größe der „NS“ Box variiert zwischen 1,7 mm x 3,2 mm und 2,2 mm x 3,8 mm. Die Größe des Rahmens für die „konvexe“ Geweihmarke beträgt 1,2 mm x 2,7 mm.
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
WMF Mark ca.1895 - ca.1903
Wenn der exportierte WMF Artikel (um 1900 und später) eine vollständige Marke ohne jegliche Versilberungsbezeichnung trägt, bedeutet dies, dass er kein Silber enthält und vollständig aus unedlen Metallen hergestellt wurde.

5

ca.1903 – ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
Die berühmte Straussenmarke besteht aus dem in der Raute platzierten Bild eines laufenden Straußes mit einer zweizeiligen Inschrift WMF / G (G steht für Geislingen), die wiederum in ein gestricheltes Rechteck gesetzt ist. Die Größe des Rechtecks variiert zwischen 3,6 mm x 4,2 mm und 3,9 mm x 4,7 mm. Eine weit verbreitete Marke, obwohl es ziemlich schwierig ist, eine in einwandfreiem Zustand zu finden.
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
Die vollständige Marke verwendet zahlreiche sekundäre Markierungen, die sich immer innerhalb eines rechteckigen Rahmens befinden. Der Zusatz „I / O“ steht für eine „normale Dicke“ des auf der Oberfläche des Grundmetalls abgeschiedenen Silbers. Die Größe der „I / O“ Box variiert zwischen 1,9 mm x 2,3 mm und 2,2 mm x 2,6 mm. Die Ein-Buchstaben-Aufschrift „B“ steht für die Verwendung von Britannia-Metall (Zinn-basierte Legierung) als Grundmetall für die Versilberung. Die Größe der „B“ Box variiert zwischen 1,8 mm x 2,1 mm und 2,1 mm x 2,4 mm. Die zweibuchstabige Inschrift „MB“ steht für eine kombinierte Verwendung von Messing (M) und Britannia-Metall (B) als Basismetalle. Die Größe der „MB“ -Box beträgt etwa 2,2 mm x 3,5 mm. Fehlt die Grundmetallbezeichnung, so ist Messing als Grundmetall verwendet worden. Die Bezeichnung „M“ wurde zu dieser Zeit niemals benutzt. Die zweibuchstabige Inschrift „OX“ (oxidiert) steht für eine künstliche Verdunkelung der Oberfläche hin zu einer grauen Farbe. Die Größe der „OX“ Box variiert zwischen 1,9 mm x 2,1 mm und 2,2 mm x 2,5 mm. Die zweibuchstabige Inschrift „as“ steht für eine künstliche Verdunkelung der Oberfläche hin zu einer fast schwarzen Farbe, dem sogenannten „Antik-Silber“. Die Größe der „as“ -Box variiert zwischen 1,9 mm x 2,3 mm und 2,2 mm x 2,6 mm. Zuletzt gibt es noch eine Blüte mit sechs Blütenblättern, diese steht wahrscheinlich für „Sonderbestellung“ oder „Sonderausgabe“. Die Größe dieser Box beträgt ca. 2,1 mm x 2,1 mm.
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
Wenn ein Hohlwaren Gegenstand von WMF,  zwischen 1903 und 1910 hergestellt wurde und eine volle Marke ohne jegliche Versilberungsbezeichnung trägt, bedeutet das, dass dieser kein Silber enthält und vollständig aus unedlem Metall besteht.
WMF Marke ca.1903 - ca.1910 Wenn nicht genügend Platz zum Markieren vorhanden war, wurden die speziellen „kleinen Markierungen“ verwendet.  In dieser Zeit verwendete das WMF-Werk in solchen Fällen die Standard-Besteckmarke, nämlich die „Straußenmarke“ in einer Raute. Die Größe der Raute variiert zwischen 1,8 mm x 2,5 mm und 1,9 mm x 2,7 mm. Dieses Zeichen wird im Begleitpapier zu WMF-Besteckmarken ausführlich erläutert.
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
Die vollständige „kleine Marke“ enthält auch die Inschrift „WMF“ in Kursivschrift und das Versilberungszeichen „I / O“. Manchmal fehlt das Versilberungszeichen. Das heißt dann, das Objekt besteht komplett aus einem unedlen Metall. Die Länge der WMF-Beschriftung beträgt 3,2-3,6 mm. Sehr selten.

6

ca.1903 – ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910

Für die zwischen 1903 und 1910 nach Österreich-Ungarn exportierten Waren wurde eine WMF-Exportmarke für Hohlwaren verwendet. Diese Marke enthält wieder eine dreibuchstabige WMF-Aufschrift mit Punkten (meistens) oder auch ohne, sie benutzt eine „sans-serif“ „Schrift und liegt in einem rechteckigen Rahmen. In diesem Fall werden keine sekundären Markierungen verwendet. Die Länge der dreibuchstabigen WMF-Beschriftung variiert im Bereich von 4,5-4,9 mm. Sehr selten.

7

ca.1909 – ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920

Diese Straussenmarke wurde entwickelt, um Exportgüter für Frankreich zu kennzeichnen. Sie enthält das Bild eines laufenden Straußes, innerhalb einer Raute mit einer zweizeiligen Inschrift WMF / G, die Raute befindet sich wiederum in einem voll gestrichelten Bogen. Die Größe des Bogens variiert zwischen 1,4 mm x 1,8 mm und 2,1 mm x 3,0 mm. Die versilberten Produkte mit diesem Zeichen sind sehr selten.

WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Marke ca.1909 - ca.1920
Die vollständige Marke verwendet zahlreiche sekundäre Markierungen, die meisten davon (ältere) befinden sich in einem rechteckigen Rahmen. Der Zusatz „I / O“ steht für eine normale Dicke des auf der Oberfläche des Grundmetalls abgeschiedenen Silbers. Die Größe der „I / O“ -Box beträgt etwa 2,0 mm × 2,5 mm. Die Ein-Buchstaben-Beschriftung „B“ steht für die Verwendung von Britannia-Metall (Zinn-basierte Legierung) als Basismetall für die Versilberung. Die Größe der „B“ -Box beträgt etwa 1,8 mm x 2,3 mm. Die Ein-Buchstaben-Inschrift „N“ steht für Neusilber und dient ebenfalls als Bezeichnung für das Grundmetall zur Versilberung. Die Größe der „N“ -Box beträgt 1,8 mm x 2,0 mm. Die zweibuchstabige Inschrift „OX“ (oxidiert) steht für eine künstliche Verdunkelung der Oberfläche hin zu einer grauen Farbe. Die Größe der „OX“ -Box beträgt etwa 2,1 mm × 2,6 mm. Die sechs-blättrige Blüte steht für „Sonderbestellung“ oder „Sonderausgabe“. Die Größe der Marke mit der sechs-blättrigen Blüte beträgt 2,1 mm x 2,1 mm.
WMF Marke ca.1909 - ca.1930

Wenn die vollständige Marke des Gegenstands keine Versilberungsmarkierungen enthält, bedeutet dies, dass das Objekt ausschließlich aus unedlem Metall besteht.

ca.1909 – ca1930
WMF Marke ca.1909 - ca.1930
WMF Marke ca.1909 - ca.1930

Eine ähnliche Kennzeichnung wurde bei zahlreichen WMF-Küchengeschirrprodukten aus Buntmetallen ohne Versilberung verwendet. In diesem Fall ist die Größe des Bogens aber deutlich größer als bei den versilberten Gegenständen. Er variiert zwischen 2,9 mm × 3,9 mm und 4,5 mm × 6,4 mm. Sehr verbreitet.

WMF Marke ca.1909 - ca.1930
WMF Marke ca.1909 - ca.1930
WMF Marke ca.1909 - ca.1930
WMF Marke ca.1909 - ca.1930
 

Die volle Markierung für Nichteisen-Metalle enthält einige neue sekundäre Markierungen. Die Kombination „M.PL.“ bedeutet wahrscheinlich auf Deutsch „Messing plaquiert“ oder plattiertes Messing. Eine andere Kombination „N.PL.“ bedeutet in deutsch „Neusilber plaquiert“ oder plattiertes Neusilber (Neusilber). In beiden Fällen ist das plattierte Metall Nickel.

8

ca.1910 – ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
Die nächste Straussenmarke zeigt das Bild eines in eine Raute eingelassenen Straußes mit einer zweizeiligen Inschrift WMF / G, die wiederum in einem teilweise gestrichelten Bogen platziert ist. Die Größe des Bogens variiert zwischen 1,2 mm x 1,8 mm und 2,3 mm x 3,5 mm. Diese Marke ist weit verbreitet. Die seltenere (und jüngere) Variante mit dem Strauß, der einen größeren Schritt macht, existiert ebenfalls.
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
Die vollständige Marke verwendet zahlreiche sekundäre Markierungen, die meisten davon (ältere) befinden sich innerhalb eines rechteckigen Rahmens. Der Zusatz „I / O“ steht für eine normale Dicke des auf der Oberfläche des Grundmetalls abgeschiedenen Silbers. Die Größe der „I / O“ Box variiert zwischen 1,9 mm x 2,5 mm und 2,2 mm x 2,7 mm. Die Ein-Buchstaben-Beschriftung „B“ steht für die Verwendung von Britannia-Metall (Zinn-basierte Legierung) als Basismetall für die Versilberung. Die Größe der „B“ Box variiert zwischen 1,5 mm x 1,7 mm und 2,3 mm x 2,7 mm. Die zweibuchstabige Inschrift „BM“ steht für eine kombinierte Verwendung von Britannia-Metall (B) und Messing (M) als Basismetalle. Die Größe der „BM“ -Box beträgt etwa 1,6 mm × 4,2 mm. Die Ein-Buchstaben-Inschrift „N“ steht für die Verwendung von Neusilber (Alpacca) als Grundmetall für die Versilberung. Die Größe der „N“ -Box beträgt 1,8 mm x 2,0 mm. Die Ein-Wort-Beschriftung „ALPACCA“ bezieht sich ebenfalls auf die Verwendung von Neusilber als Grundmetall. Die Länge des Wortes „ALPACCA“ beträgt 5,6-5,8 mm. Die Größe der „ALPACCA“ Box beträgt 1,2 mm x 6,3 mm. Die Ein-Buchstaben-Inschrift „K“ steht für die Verwendung von Kupfer  als Grundmetall für die Versilberung. Die Größe der „K“ -Box beträgt 1,5 mm x 1,7 mm. Das Fehlen einer Grundmetallbezeichnung bedeutet, dass Messing als Grundmetall verwendet wurde. Die Bezeichnung „M“ wurde zu dieser Zeit nie benutzt. Die zweibuchstabige Inschrift „OX“ (oxidiert) steht für eine künstliche Verdunkelung der Oberfläche hin zu einer grauen Farbe. Die Größe der „OX“ Box variiert zwischen 1,7 mm x 2,0 mm und 2,1 mm x 2,5 mm. Die Ein-Buchstaben-Inschrift „g“ steht für „vergoldet“. Die Bedeutung der Ein-Buchstaben-Inschrift „f“ ist noch unklar. Die sechs-blättrige Blüte steht für „Sonderbestellung“ oder „Sonderausgabe“. Die Größe der Marke mit der sechs-blättrigen Blüte beträgt 2,3 mm x 2,4 mm.
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
 

Wenn die vollständige Marke des Gegenstands keine Versilberungsmarkierung enthält, bedeutet dies, dass das Objekt ausschließlich aus unedlem Metall besteht.

 

9

ca.1920 – ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
Das nächste WMF-Marke enthält eine 2D-Kombination aus drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“, die sich in einem Rechteck befinden. Die Größe des Rechtecks variiert zwischen 2,0 mm x 2,2 mm und 2,5 mm x 2,6 mm. Eher selten.
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
Die vollständige Marke enthält einige sekundäre Markierungen, die meisten davon (ältere) sind in einer rechteckigen oder ovalen Kartusche platziert. Im Gegensatz zu früheren Hohlwaren Marken, die zwischen 1903 und 1920 verwendet wurden, ist die Menge an Silber (in Gramm), die auf der Oberfläche des Grundmetalls abgeschieden ist, in einer rechteckigen Box angegeben. Die Ein-Buchstaben-Inschrift „N“ steht für die Verwendung von Neusilber (Alpacca) als Grundmetall für die Versilberung. Die Größe der „N“ -Box beträgt 1,9 mm x 2,3 mm. Die Ein-Wort-Beschriftung „ALPACCA“ bezieht sich auch auf die Verwendung von Neusilber als Grundmetall. Die Länge des Wortes „ALPACCA“ beträgt etwa 5,8 mm. Die Größe der „ALPACCA“ Box beträgt 1,2 mm x 6,3 mm. Manchmal wird das Ausgabejahr in einer ovalen Kartusche angegeben.

10

ca.1920 – ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930WMF Marke ca.1920 - ca.1930WMF Marke ca.1920 - ca.1930
Wenn die oben erwähnte vollständige Marke die Bezeichnung „NS“ (Abkürzung für nickel silver, auf Deutsch Neusilber oder Alpacca) für das Grundmetall [anstelle des „N“ (Neusilber) -Symbols] verwendet, dann ist diese Marke die Exportmarke, und der Gegenstand mit einer solchen Marke wurde hergestellt um in Großbritannien oder den USA verkauft zu werden. Die Größe des rechteckigen Rahmens für die Bezeichnung „NS“ beträgt etwa 1,4 mm x 2,8 mm. Nach 1925 wird für die Bezeichnung „NS“ eine „sans serif“ Schrift verwendet. Zusätzlich wird auf der Exportware oft ein abgekürzter Fabrikname mit angegeben.

11

ca.1925 – ca.1930
WMF Marke ca.1925 - ca.1930
WMF Marke ca.1925 - ca.1930
Die Art-Deco-WMF-Marke, die das Bild des laufenden Straußes in einer Raute enthält, existiert in zwei Versionen, die sich die Abbildung des Straußschwanzes und in der Größe unterscheiden. In der ersten Version mit dem runden Schwanz ist die Größe der Raute ungefähr 4,7 mm × 5,6 mm, während in der zweiten Version, mit aufgestelltem Straußenschwanz, die Raute größer ist, d. H. 7,3 mm × 9,0 mm. Für diese Marke wurden keine sekundären Markierungen gefunden.

12

ca.1930 – ca.1935
WMF Marke ca.1930 - ca.1935

Die nächste WMF-Marke enthält die gleiche 2D-Kombination von drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“, innerhalb eines teilweise gestrichelten Bogens. Die Größe des Bogens variiert zwischen 2,3 mm x 3,9 mm und 2,2 mm x 4,0 mm. Zusammen mit dieser Marke wurden keine Versilberungsbezeichnungen verwendet. Eher selten.

WMF Marke ca.1925 - ca.1935

Das vollständige Markenbild enthält eine Volumenbezeichnung in einer Kartusche.

13

ca.1935 – ca.1945
WMF Marke ca.1935 - ca.1945

Die nächste WMF-Marke enthält die berühmte 2D-Kombination der drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“, innerhalb eines leeren Bogens. Die Größe des Bogens variiert zwischen 1,7 mm x 2,5 mm und 2,2 mm x 3,3 mm. Für diese Marke wurden keine Zweitmarkierungen erwähnt. Eher selten.

Dr. David N. Nikogosyan – 2013 (überarbeitet 2016, 2017) –
übersetzt aus dem englischen von Ralph Prüschberg 2018

Der Link zur originalen Arbeit von David N.Nikogosyan ist
https://www.ascasonline.org/windowFEBBRA105.html

WÜRTTEMBERGISCHE METALLWARENFABRIK (WMF) Stempel II. auf Besteck und Servietten Ringen

von Dr. David N. Nikogosyan, Bonn, Germany

Tausende von Menschen erfreuen sich am Sammeln von deutschem Silber und versilbertem Besteck. Viele deutsche Besteckhersteller erreichten den Höhepunkt ihrer Produktion kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Zum Beispiel hatte die berühmte Fabrik August Wellner und Söhne in Aue, Sachsen, im Jahre 1911 3 Millionen Dutzend Besteckteile (Löffel, Gabeln und Messer) hergestellt [1]. Gleichzeitig fiel diese Vorkriegszeit (1890-1914) mit dem Aufkommen und der Entwicklung eines neuen Kunststils in Deutschland, dem Jugendstil („Art Nouveau“ in Frankreich, „Sezession“ in Österreich-Ungarn, „Art and Crafts“ in Großbritannien), zusammen. Siehe aktuelle Monographie von Barbara Grotkamp-Schepers und Reinhard W. Sänger [2]. Es sollte betont werden, dass die höchsten Gewinne der Silberwarenfabriken, die jemals gemacht wurden, nicht aus der Echt-Silber Produktion stammten, sondern aus der Herstellung von versilberten Produkten, die um einiges billiger waren und daher einen viel größeren Absatzmarkt hatten. Versilbertes Besteck wurde in sehr großen Stückzahlen gefertigt und folgte somit vor allem dem Design bzw. der Mode der Zeit. Vom Ende des XIX. bis zum Anfang des XX. Jahrhunderts war das der Jugendstil. Letztendlich war das deutsche versilberte Besteck ein massen-gefertigtes aber gleichzeitig auch ein sehr diversifiziertes Produkt.

Früher versilberter WMF Tortenheber mit einem Schmetterlingsmotiv, vor 1887 hergestellt.

Früher versilberter WMF Tortenheber mit einem Schmetterlingsmotiv, vor 1887 hergestellt.

 

Das oben genannte erklärt, warum jetzt, mehr als einhundert Jahre später, ein solches Hobby viele Menschen anzieht: versilbertes Besteck ist weit verbreitet und aufgrund der riesigen Menge an produzierten Stücken ist es leicht zugänglich für Sammler, auch für diejenigen mit begrenzten Mitteln. Darüber hinaus bringt es den Geist des Jugendstils in den heutigen Alltag, so dass das Sammler-Leben weit davon entfernt ist, langweilig zu sein.

Der Nachteil eines solchen Hobbies ist der Mangel an Informationen über deutsche Silberwerke und deren Produktionsmodelle. Die Informationen über WMF-Besteckmarken sind besonders schlecht. In der Monographie [2] werden nur zwei WMF-Besteckmarken erwähnt. In der Monographie [3] mit dem Namen „Das deutsche Silber-Besteck“ wird sogar nur eine WMF-Marke zitiert, die eigentlich für Korpusware entwickelt wurde.

Tatsächlich liegt die Zahl der einzelnen WMF-Besteckmarken aber deutlich über 50. Meine Sammlung von WMF-Besteck ist eher jung und zählt nur ca. 200 einzelne Stücke. Jedoch ist es eine spezielle Sammlung, da mein Ziel nicht war, alle Größen der Bestecke und verschiedene Modelle zu sammeln, sondern alle möglichen Arten von Marken zu finden. Die Datierung der WMF Besteckmarken, die vor 1930 verwendet wurden, ist ziemlich einfach, da sie die gleichen Regeln wie die Marken für WMF Korpusware befolgen, welche von mir früher [4] besprochen wurden. Ich hatte Glück, acht Besteckteile (einschließlich Serviettenringe) zu finden, die zwischen 1886 und 1924 datiert wurden. Dadurch konnte ich die Korrelation zwischen den WMF-Besteckmarken und denen der Korpusware überprüfen bzw. bestätigen.

Versilberte WMF Jugendstil Fischvorlegeteile von 1886-1903

Versilberte WMF Jugendstil Fischvorlegeteile von 1885-1903

 Versilberte WMF Jugendstil Fischvorlegeteile von 1886-1903.

 

Wie bei den WMF Marken auf Korpusware können auch die Marken der Bestecke aus den Jahren 1880-1903 in vier Gruppen aufgeteilt werden. Die Marken aus der ersten Gruppe, aus dem Zeitraum von 1880-1886, enthalten das Wort „WMF“ gebildet aus drei Buchstaben, „W“, „M“ und „F“, mit oder auch ohne Punkten dazwischen. Für sämtliche Beschriftungen der WMF-Besteckmarken der ersten Gruppe wurden „sans-serif“ Schriften verwendet. Manchmal sind die Buchstaben „M“ und „F“ miteinander verbunden. Bekannte Marken sind in der „Liste mit WMF Marken auf Besteck und Serviettenringen“ aufgeführt.

Die zweite Gruppe (1886-1903) enthält zahlreiche Marken mit Inschriften aus vier Buchstaben, mit Punkten oder auch ohne, die sowohl  „serif“ – als auch „sans-serif“ -Schriftarten verwenden und sich manchmal innerhalb einer Kartusche befinden. Das Wort „WMF“ wurde mit folgenden Buchstaben kombiniert: „M“ oder „N“, die das so genannte Basismetall für die Versilberung angeben, also Messing („M“ bezieht sich auf „Messing“) oder Neusilber („N“, bezieht sich auf „Neusilber“ bzw. „Alpacca“). Selten, hauptsächlich für Markierungen auf Serviettenringen, wurde der Buchstabe „B“ (Britannia-Metall) auch zum Markieren verwendet.

 

Stempel für versilbertes WMF Besteck zwischen 1886 und 1903
Stempel für versilbertes WMF Besteck zwischen 1886 und 1903
Stempel für versilbertes WMF Besteck zwischen 1886 und 1903
Stempel für versilbertes WMF Besteck zwischen 1886 und 1903
Stempel für versilbertes WMF Besteck zwischen 1886 und 1903

Typische Besteckstempel aus der zweiten Gruppe (1886-1903).

 

Einige WMF Besteckmarken aus der zweiten Gruppe sind oben abgebildet. Die ältere Marken verwenden Fett-Schrift und befinden sich in einer Kartusche. Die am häufigsten vorkommenden sind unterschiedliche Variationen der WMFN-Marke. Im Laufe der Zeit wurden kleinere Schriftarten und / oder Kursivschrift verwendet. Interessanterweise sind einige WMFN-Marken punkt-los, während andere einen, zwei, drei oder sogar vier Punkte enthalten. Der Grund für diese Besonderheit ist noch unbekannt.

Die dritte Gruppe der WMF-Besteckmarken (1898-1903) enthält keine drei- oder vierstelligen WMF-Aufschriften. Statt dessen wurde die Einwort-Inschrift „GEISLINGEN“, mit einer „sans-serif“ Schrift in einem rechteckigen Rahmen, benutzt. Wie das entsprechende Hohlmarkenzeichen aus der gleichen Zeit wurde auch die Besteckmarke zur Bezeichnung der Verwendung von Argentan-Legierungen als Basismetall für die Versilberung benutzt. Unten präsentiere ich zwei alte WMF-Anzeigen von „Geislinger Argentan Bestecken“, die besagen, dass solche Besteckteile aus versilbertem Argentan (Alfenide, Alpacca bzw. Neusilber) hergestellt wurden . Die untere Anzeige informiert darüber hinaus, dass die Lieferung dieses Bestecks nicht an private Adressen, sondern nur an Juweliergeschäfte oder WMF-Filialen erfolgen konnte.

WMF Werbung von ca. 1898
WMF Werbung von 1903

WMF Werbung von 1888 (oben) und 1903 (unten). Im Besitz von David N. Nikogosyan.

 

Es sei darauf hingewiesen, dass ein kleiner Teil des WMF-Bestecks mit WMFN, wobei der Buchstabe „N“ sich auf Neusilber (in englischer Sprache nickel silver) als Basis bezieht, markiert war, in Wirklichkeit war diese Legierung aber gar nicht erhältlich, sondern man verwendete stattdessen gewöhnliches Messing. Ich denke, dies war von Anfang an eine Art Gimmick: um mehr Käufer anzulocken, kündigte die Fabrik ein langlebiges versilbertes Besteck an. Falls die dünnen Versilberungen beschädigt oder abgerieben wurden, veränderte sich, mit der Verwendung von Neusilber als Grundmetall für die Versilberung, die allgemeine Optik nicht stark, da Neusilber dem Silber sehr ähnlich sieht. Allerdings waren dekorative WMF-Besteckteile, vor allem Tortenheber, sehr beliebt und man kaufte sie nicht wegen ihrer langlebigen Qualität, sondern wegen ihres unschlagbaren Charmes und ihrer Schönheit. Im Zeitraum zwischen 1890 und 1903 verhalf dieser Umstand der WMF Besteckproduktion zu einem ungeheuren Wachstum. Es sollte betont werden, dass in dieser Zeit  viele berühmte Jugendstil-Besteckmodelle mit der WMFN-Marke (siehe unten) hergestellt wurden.

Nahaufnahme eines Tortenhebers zwischen 1886 und 1903.

Nahaufnahme eines Tortenhebers zwischen 1886 und 1903.

 

Die vierte Gruppe von WMF-Besteckmarken (1886-1903) stellt sogenannte Exportmarken dar (siehe Begleitpapier zu WMF-Hohlwarenmarken), hier werden dreibuchstabige WMF-Aufschriften ohne verbundene Buchstaben, mit oder ohne Punkte und einer „sansserif“ Schriftart (alte „Fancy“ -Marke) oder „serif“ -Schriftarten verwendet.

Typischer WMF Export Stempel für Bestecke, benutzt zwischen 1886 und 1903
Typischer WMF Export Stempel für Bestecke, benutzt zwischen 1886 und 1903
Typischer WMF Export Stempel für Bestecke, benutzt zwischen 1886 und 1903

Typische WMF Export Stempel für Bestecke, benutzt zwischen 1886 und 1903.

 

Diese und andere Markierungen, die in diesem Zeitraum verwendet wurden, wurden ab 1903 durch die so genannte WMF Straußenmarke ersetzt (siehe Begleitpapier zu WMF-Hohlwarenmarken). Es ist allgemein anerkannt, dass die Verwendung des Straußenbildes für die WMF Marke durch die optische Übereinstimmung des Familiennamens eines der WMF-Gründer (Straub) und dem Wort Strauß erklärt werden könnte, siehe meinen Artikel über die Marken der WMF Korpusware. Ich stellte fest, dass es vier verschiedene Straußenmarken auf Bestecken gab: Zwei Marken könnten als „Strauß in einer Raute“ bezeichnet werden, sie zeichnen sich durch die Rautenform und ihre Position aus. Die Marke „Strauß in der vertikalen Raute“ ist die schönste. Nach meinen neuesten Erkenntnissen wurde diese Marke in den Jahren 1903-1910 als Exportmarke für Bestecke verwendet. Im Gegensatz dazu ist die zweite Marke mit dem „Strauß in horizontaler Raute“ die üblich und wurde zwischen 1903 und 1910 weit verbreitet verwendet. Die letzten beiden Marken könnten als „Strauß in Raute im Bogen“ bezeichnet werden. Sie enthielten das Bild des in einen Rhombus gelegten Straußes, der weiter innerhalb eines vollständig oder teilweise gestrichelten Bogens platziert ist. Diese letzten beiden Marken sind identisch mit den entsprechenden WMF-Hohlmarken, die zur selben Zeit (1909-1930 und 1910-1925) existierten, aber natürlich kleiner sind. Eine Ausnahme ist die Straußenmarke, die nur auf Nichteisenhaltigen Metallen (Schöpflöffel) verwendet wurde. Aus technischen Gründen ist diese Marke eher groß, siehe unten „Liste mit WMF Marken auf Besteck und Serviettenringen“, aber sie ist extrem selten.

WMF Jugendstil Straußenmarke auf Bestecken, zwischen 1903 und 1930
WMF Jugendstil Straußenmarke auf Bestecken, zwischen 1903 und 1930 
WMF Jugendstil Straußenmarke auf Bestecken, zwischen 1903 und 1930 WMF Jugendstil Straußenmarke auf Bestecken, zwischen 1903 und 1930 

WMF Jugendstil Straußenmarken auf Bestecken, zwischen 1903 und 1930.

 

1920 führte WMF zwei neue Besteckmarken ein. Eine wurde für Standard-Silberbesteck wie Tischbesteck, einschließlich Messer verwendet. Sie enthielt eine spezielle 2D-Kombination der drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“, die in einem Rechteck [5] platziert waren. Diese Besteckmarke entspricht exakt der im selben Zeitraum verwendeten WMF-Hohlwarenmarke.

WMF 2D Stempel auf Besteck, benutzt 1920-1930.

WMF 2D Stempel auf Besteck, benutzt 1920-1930.

 

Eine weitere Besteckmarke, die gleichzeitig in der gleichen Zeit (1920-1930) verwendet wurde, wurde auf große versilberte Besteckteile wie Schöpflöffel, Tortenheber, Ragoutlöffel, Serviergabeln usw. gestempelt. Diese Marke war einfach die dreibuchstabige Inschrift „WMF“. Im Folgenden werden einige Varianten dieser Marke vorgestellt. Die Besonderheit dieser Besteckmarke liegt in der extrem gleichmäßigen Strichstärke der Schrift, die bei Betrachtung der vergrößerten Fotos der Marke oder mit dem Mikroskop gut sichtbar ist. Eine solche Kuriosität tritt bei den nächsten WMF-Besteckmarken, die nach 1930 verwendet wurden, nicht mehr auf (ich berühre dieses Thema in der vorliegenden Arbeit nicht).

Zweite WMF Besteckmarke, verwendet von 1920-1930
Zweite WMF Besteckmarke, verwendet von 1920-1930
Zweite WMF Besteckmarke, verwendet von 1920-1930
Zweite WMF Besteckmarke, verwendet von 1920-1930.

Erst kürzlich habe ich die WMF Art Deco Besteckmarke (1925-1930) gefunden, die mit der entsprechenden Art Deco Marke für WMF Hohlwaren übereinstimmt, siehe auch meine Arbeit dazu. Sie enthält wieder das Bild des Straußes in der horizontalen Raute ohne irgendwelche begleitenden Inschriften. Ich nehme an, dass dieses Zeichen für die Kennzeichnung der WMF-Produkte verwendet wurde, die aus Buntmetallen ohne Versilberungen, aber von „höherer künstlerischer Qualität“ hergestellt wurden (siehe Fotos unten).

Art Deco WMF Besteckmarke, verwendet in den Jahren 1925-1930

Art Deco WMF Besteckmarke, verwendet in den Jahren 1925-1930.

 

WMF-Kellen aus NE-Metallen ohne Versilberung

Zwei ähnliche WMF-Kellen aus NE-Metallen ohne Versilberung. Die obere Schöpfkelle von höherer künstlerischer Qualität ist mit der Art-Deco Straußenmarke (1925-1930) gekennzeichnet, während die untere mit einem Strauß in Rhombus innerhalb eines vollständig gestrichelten Bogens (1909-1930) geprägt ist.

 

Meine Markenuntersuchung brachte interessante Ergebnisse hervor. Anhand von Besteckteilen bekannter Modelle und bekanntem Stempel wurde es möglich, den Zeitraum zu bestimmen, in dem dieses Besteckmodell zum ersten Mal verwendet wurde. Zum Beispiel fand ich heraus, dass nach den Stücken aus meiner Sammlung die berühmten WMF Modelle Nr. 23 (Efeu), Nr. 34 (Würfel), Nr. 37 (Wellenbänder) Nr. 42 (Ähren) und Nr. 44 (Name unbekannt) bereits vor 1903 auf dem Markt waren. Dieser Befund widerspricht den Angaben in [2], wo festgestellt wird, dass diese Modelle jeweils seit 1903, 1907, 1904, 1914 und 1905 verwendet wurden,

Tortenheber hergestellt zwischen 1887 und 1903
Tortenheber hergestellt zwischen 1887 und 1903.

Bevor ich diesen einleitenden Text beende, möchte ich noch die sogenannten „Kurzpunzen“ erwähnen, die von WMF verwendet wurden, um einige Besteckteile zu markieren. Tatsächlich geben sie nur die Bezeichnung des Versilberungsgrades an, z.B. „I/O“, „O“, 90, 60, 18, 8 usw. siehe Beispiele unten. Nach hartem und anhaltendem Denken erkannte ich, dass diese Marken sich auf so genannte „Ersatzstücke“ beziehen. Stellen Sie sich vor, einige Familien, Restaurants oder Hotels verfügen über eine Reihe von Besteckteilen. Einige Zeit später passiert es aber, dass einige Stücke aus einem Set gebrochen, verloren oder gestohlen werden. Sie (Familie, Restaurant oder Hotel) bestellen dann neue Stücke als Ersatz. Im Laufe der Zeit ist es wahrscheinlich, dass die ursprüngliche Marke nicht mehr gültig ist, oder dass dieses Modell unmodern wurde oder ähnliches. Was wird die Silberwarenfabrik tun? Sie wird neue hergestellte Ersatzteile anders markieren, um sie von den echten zu unterscheiden. Daher werden sie nur noch den Versilberungsgrad angeben . In den USA oder Großbritannien sind solche Unternehmen immer noch aktiv [6].

sogenannte WMF "Kurzmarken" sogenannte WMF "Kurzmarken" sogenannte WMF "Kurzmarken" sogenannte WMF "Kurzmarken" sogenannte WMF "Kurzmarken" sogenannte WMF "Kurzmarken" sogenannte WMF "Kurzmarken"sogenannte WMF "Kurzmarken"

Sogenannte WMF „Kurzmarken“.

 

Literatur

[1] Sächsische Metallwarenfabrik August Wellner Söhne, Aue in Sachsen: Alpacca, Versilberte und Unversilberte Bestecke, Hotel- und Tafelgeräte (Aue, 1913), pp.1-274.
[2] Barbara Grotkamp-Schepers and Reinhard W. Sänger. Bestecke des Jugendstils. Bestandskatalog des Deutschen Klingenmuseums Solingen. (Stuttgart: Arnoldsche Art Publishers, 2000), pp.1-216.
[3] Reinhard W. Sänger. Das deutsche Silber-Besteck 1805-1918: Biedermeier Period, Historicism and Art Nouveau. (Stuttgart: Arnoldsche Art Publishers, 1991), pp.1-286.
[4] David N. Nikogosyan. Marks of European Silver Plate: XIV. Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) – Marks of Hollow Ware and Trays https://www.prueschberg.de/nik/windowFEBBRA105.html
[5] Katalog der Württembergische Metallwarenfabrik. Geislingen-Steige, Niederlage Dresden. English translation of the title: Catalogue of the products issued by Wurtemberg Metallware company in Geislingen-Steige, Dresden branch, c.1925-1930, pp.1-64.
[6] See, for example, www.replacements.com

 

Liste mit WMF Marken auf Besteck und Serviettenringen

 

Für jede Marke wird zunächst die Haupt Inschrift bzw Bildmarke gezeigt, dann werden die kompletten Marken zusammen mit den sekundären Markierungen abgebildet, danach wird jede sekundäre Markierung dargestellt und erläutert.

Nr
ZEITRAUM & BILDMARKE
KOMMENTAR

1

1880 – ca.1886
WMF Marke 1880 - ca.1886
WMF Marke 1880 - ca.1886
WMF Marke 1880 - ca.1886
WMF Marke 1880 - ca.1886
WMF Marke 1880 - ca.1886

Die erste Gruppe von WMF-Besteckmarken enthält die aus drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“ zusammengesetzte Inschrift, manchmal sind die Buchstaben „M“ und „F“ miteinander verbunden. Alle Inschriften verwenden eine „sans serif“ Schrift. In einigen Fällen sind auch die Punkte innerhalb der Schriftmarke und danach vorhanden. Die Länge der „WMF“ -Schriftzüge (wenn keine Punkte innen sind) beträgt 2,9 mm. Ich nehme an, dass einige Zeichen aus dieser Gruppe noch unbekannt sind. In einigen Fällen gibt es Punkte in der Schrift und auch danach. Die Länge der „WMF“ -Inschrift (ohne den letzten Punkt, falls vorhanden) variiert im Bereich von 2,9-3,9 mm. Ich nehme an, dass einige Stempel aus dieser Gruppe noch gefunden werden müssen.

WMF Marke 1880 - ca.1886
WMF Marke 1880 - ca.1886

Ein vollständiges WMF-Markenbild der ersten Gruppe enthält auch einige sekundäre Markierungen. Bisher sind nur die Silbergehaltbezeichnungsmarkierungen (in Gramm Silber, die zum Versilbern von zwei Dutzend Standard-Besteckstücken verwendet werden) bekannt.

2

ca.1886 – ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903

Die zweite Gruppe der WMF-Besteckmarken enthält die Marken mit Vier-Buchstaben-Schriftzügen, mit Punkten oder auch ohne, es sind die Kombinationen des Wortes „WMF“ mit den Buchstaben „M“ (selten) oder „N“. In seltenen Fällen (Serviettenringe) wird der Buchstabe „B“ auch zur Markierung verwendet. Der Buchstabe „M“ steht für Messing, der Buchstabe „N“ steht für Neusilber (Alpacca) und der Buchstabe „B“ steht für eine zinnhaltige Legierung (Britannia Metall). So wird die Bezeichnung des für die Versilberung verwendeten Grundmetalls festgelegt. Alle Inschriften verwenden eine „sans serif“ Schrift. Aus Platzmangel werden sie oft kursiv geschrieben. Hier sind einige Beispiele für die typischen Markendimensionen. Die Länge der vierstelligen Inschriften WMFN in Kursivschrift variiert im Bereich 3,8-4,5 mm für Besteck und 4,6-5,4 mm für Serviettenringe. Die Länge der vierbuchstabigen Inschrift WMFB (keine Kursivschrift!) auf Serviettenringen variiert im Bereich 4,7-4,8 mm. Es gibt einige Varianten aus dieser Gruppe, die hier nicht gezeigt werden, aber in der Literatur existieren, z.B. „WMF.M“ mit verbundenem „M“ und „F“, „WMF.N“ mit verbundenem „M“ und „F“, beide jeweils mit normalen Buchstaben und auch kursiv. Einige Beispiele aus dieser Gruppe sind selten / sehr selten.

WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Marke ca.1886 - ca.1903

Ein vollständiges WMF-Markenbild der zweiten Gruppe enthält einige sekundäre Markierungen. Der Zusatz „I / O“ steht für eine normale Dicke der Versilberung bzw. 1 Gramm Silber, das auf 1 dm2 Oberfläche des Grundmetalls abgelagert ist. Der Buchstabe „O“, der in eine runde Kartusche oder (später) in eine Raute gelegt wird, steht für eine erhöhte Dicke (1,5 g pro 1 dm2) der abgeschiedenen Silberschicht. Ich nehme an, dass sich diese beiden Grade auf die Silbermengen von 60 g und 90 g je zwei Dutzend Standardbesteck beziehen. Manchmal wird bei großen Gegenständen die Menge an abgelagertem Silber (in Gramm) durch die entsprechende Ziffer in der Rechteckbox angegeben. Es sollte betont werden, dass einige frühe vollständige WMF-Besteckmarken, die in diesem Zeitraum verwendet wurden, keine Versilberungsbezeichnung enthalten. Die Größe der Raute mit dem Buchstaben „O“ liegt zwischen 1,2 mm x 2,3 mm und 1,3 mm x 2,6 mm.

Serviettenringe

WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903
WMF Servietten Ring Marke ca.1886 - ca.1903

Nun einige Anmerkungen zu den Stempeln auf Serviettenringen. Während die Inschrift WMFN (Versilberung auf Neusilber) kursiv geschrieben ist, verwendet die WMFB-Inschrift keine Kursivschrift. Die zweibuchstabige Inschrift „OX“ (oxidiert) steht für eine künstliche Verdunkelung der Oberfläche hin zu einer grauen Farbe. Die zweibuchstabige Inschrift „as“ in einer Kartusche steht für eine künstliche Verdunkelung der Oberfläche hin zu einer fast schwarzen Farbe, dem sogenannten „Antik-Silber“. Die sogenannte „Geweih“ -Marke wurde aus dem Württembergischen Wappen entwickelt und um 1900 auf Neusilber-Besteck verwendet. Die Bedeutung einer solchen Kennzeichnung ist nicht klar. Es könnte das 20 jährige Jubiläum der Firma WMF oder einfach die Feier des neuen Jahrhunderts gewesen sein. Es gibt zwei Arten dieser Marke, ein Geweihbild ist gerade, während das andere konvex ist. Hier handelt es sich um das „konvexe“ Geweihzeichen. Die Größe der Geweihkartusche variiert zwischen 1,2 mm x 2,7 mm und 1,4 mm x 3,1 mm. Das Bild der sechs-blättrigen Blüte, die speziell für Serviettenringe entwickelt wurde, bedeutet schließlich „Sonderbestellung“ oder „Sonderausgabe“.

3

ca.1898 – ca.1903

WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903

Eine besondere Marke für Besteckgarnituren aus WMF Argentan (Neusilber, Alpacca). Es besteht aus der Einwortschrift „GEISLINGEN“ mit 5,6-8,6 mm Länge, sie verwendet „serif“ – oder „sans-serif“ -Schrift und befindet sich in einem rechteckigen Rahmen, manchmal zusammen mit der Ziffer, die die Menge an Silber angibt (in Gramm) mit der zwei Dutzend Standardgabeln (oder Löffeln) versilbert wurden. Selten.

WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903 WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903 WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903 WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903
WMF Marke für Argentan ca.1898 - ca.1903

Eine vollständige Kennzeichnung dieser Art enthält die Inschrift DRP 76975 in einer Kartusche (für die Marken GEISLINGEN 90, GEISLINGEN 60 und GEISLINGEN 40) und / oder die Geweihmarke. DRP bezieht sich auf Deutsches Reichspatent. Hier haben wir es mit dem „geraden“ Geweihbild zu tun. Die Größe des rechteckigen Rahmens mit der Geweihmarke variiert zwischen 0,9 mm x 2,8 mm und 1,2 x 2,6 mm.

4

ca.1886 – ca.1895
WMF Mark ca.1886 - ca.1895

Die älteste WMF-Exportmarke, die gleichzeitig für Hohlwaren und Besteck verwendet wurde. Sie enthält eine „schicke“ Drei-Buchstaben-WMF-Inschrift, innerhalb eines Ovals. Die Besonderheit dieser Marke ist ein gebrochener „F“ Buchstabe in der WMF Schriftmarke. Die Größe des Ovals beträgt etwa 1,5 mm x 2,8 mm. Sehr selten.

ca.1895 – ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903

Die nächste WMF-Exportmarke für Besteckteile wurde für Waren verwendet, die in dem oben genannten Zeitraum nach Großbritannien (oder in die USA) exportiert wurden. Eine solche Markierung enthält wieder eine dreibuchstabige WMF-Beschriftung mit Punkten (bevorzugt) oder auch ohne. Im Gegensatz zu der früheren Export-Besteck-Marke verwendet diese eine „serif“ -Schriftart und sie befindet sich in einem rechteckigen Rahmen. Die Länge der dreibuchstabigen WMF-Beschriftung variiert im Bereich von 4,5-4,8 mm. Selten.

WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903 WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903 WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903
WMF Marke ca.1895 - ca.1903

Eine vollständige Marke für WMF-Bestecke, die nach Großbritannien (oder in die USA) exportiert wurden, enthält nur wenige zusätzliche Stempel. Der Zusatz „I / O“ steht für eine normale Dicke des auf der Oberfläche des Grundmetalls abgelagerten Silbers. Die Box „40“ bezeichnet die Silbermenge von 40 g pro zwei Dutzend Standard-Besteckteile, was auf eine minderwertigere Versilberung hinweist. Die Menge an abgelagertem Silber (in Gramm) für große Gegenstände wird durch die entsprechende Ziffer in der rechteckigen Box (Kästchen „8“, „4.5“ und „2.5“) angegeben. Die Größe des rechteckigen Rahmens mit der „geraden“ Geweihmarke variiert zwischen 1,0 mm × 2,4 mm und 1,3 mm × 2,8 mm.

5

ca.1903 – ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910

Die berühmte Straussenmarke besteht aus dem Bild eines Straußes, innerhalb einer „horizontalen“ Raute. Die Größe der horizontalen Raute variiert je nach Besteckgröße zwischen 1,4 mm x 2,1 mm und 1,9 mm x 3,1 mm.

WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910

WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
Die volle Grundmarke für diesen Zeitraum besteht aus der Raute mit dem Straußenbild, dem Fabriknamen WMF (in „Serifschrift“) und verschiedenen Versilberungsbezeichnungen: „O“ (bedeutet 90 Gramm Silber pro 24 Gabeln / Löffel), „I / O“ (bedeutet 60 Gramm Silber pro 24 Gabeln / Löffel), 40 (bedeutet 40 Gramm Silber pro 24 Gabeln / Löffel) usw. oder Ziffern, die sich auf die Menge Silber in Gramm beziehen die nur auf diesem einem Gegenstand abgelagert wurde : 8,6,5, usw. Die Versilberungsbezeichnung wird oft zusammen mit dem Fabriknamen in einem rechteckigen Rahmen oder separat angegeben. Die Größe der Raute mit dem Buchstaben „O“, gemessen auf einem Gegenstand aus meiner Sammlung, beträgt 1,4 mm x 2,3 mm. Die Größe der I / O-Box, gemessen bei fünf Besteckteilen aus meiner Sammlung, variiert zwischen 1,8 mm x 1,9 mm und 1,9 mm x 2,0 mm. Die Länge der WMF-Beschriftung variiert im Bereich von 3,0-3,8 mm und 2,9-4,0 mm, wenn die WMF-Beschriftung kursiv gedruckt wird (größer bei längeren Besteckteilen). Kursivschrift wird normalerweise bei Platzmangel zum Markieren verwendet. Es gibt auch zwei sekundäre Markierungen, die sich auf das Grundmetall beziehen: „M“ (kurz für Messing) und „ALPACCA“ (manchmal kurz als „ALP.“ bezeichnet, was sich auf Neusilber bezieht). Es sollte beachtet werden, dass die Verwendung von Messing oft nicht bezeichnet wird. Die Größe der „M“ -Box beträgt etwa 1,6 mm × 1,9 mm. Die Länge der Beschriftung „ALPACCA“ beträgt 6,4 mm.

6

ca.1903 – ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
Diese Variante der Straussenmarke, nämlich der „Strauß in einer vertikalen Raute“, wurde für exportierte Produkte verwendet. Die Größe der vertikalen Raute variiert je nach Besteckgröße zwischen 1,7 mm x 3,4 mm und 2,0 mm x 3,6 mm. Schön und sehr selten!
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
WMF Marke ca.1903 - ca.1910
Die vollständige Marke besteht aus der Raute mit der Straussenmarke, dem Fabriknamen WMF (mit einer „Serif“ -Schriftart) in einer Kartusche und einer Box mit der Versilberungsbezeichnung „I / O“ (bedeutet 60 Gramm Silber pro 24 Gabeln oder Löffel) . Die Verwendung von Messing als Grundmetall ist nicht vorgesehen. Die Länge der WMF-Beschriftung beträgt 3,6-3,8 mm. Die Box mit der I / O-Bezeichnung ist entweder nahezu quadratisch mit der Größe ca. 1,8 mm x 1,9 mm oder rechteckig mit der Größe 1,7 mm x 2,1 mm.

7

ca.1909 – ca.1920
ca.1909 - ca.1920
Die nächste Straussenmarke wurde für nach Frankreich versandte Exportgüter entwickelt, sie galt gleichzeitig für Hohlwaren und Besteckteile. Meiner Meinung nach wurde die Ausfuhr nach Frankreich aus offensichtlichen Gründen eingestellt, und danach wurde diese Marke hauptsächlich für Waren aus Nichteisenmetallen und Legierungen wie Kupfer, Messing, Nickel usw. verwendet. Die versilberten Besteckprodukte mit dieser Marke sind eher selten. Diese Marke besteht aus dem Bild eines in die Raute eingefügten laufenden Strausses mit einer zweizeiligen Inschrift WMF / G, die wiederum in einem voll gestrichelten Bogen platziert ist. Die Größe des Bogens, gemessen an sieben versilberten Teilen aus meiner Sammlung, variiert zwischen 1,2 mm x 2,0 mm und 2,0 mm x 2,8 mm. Eher selten.
ca.1909 - ca.1920
ca.1909 - ca.1920
ca.1909 - ca.1920
ca.1909 - ca.1920

Die volle Marke enthält einige sekundäre Bezeichnungen, die oben beschrieben sind. Die Größe der Box mit der I / O-Bezeichnung, gemessen bei drei Stücken aus meiner Sammlung, beträgt ca. 1,8 mm x 2,0 mm.

Servietten Ring

WMF Serviettenring Marke ca.1909 - ca.1920
WMF Mark ca.1909 - ca.1920
WMF Mark ca.1909 - ca.1920
WMF Mark ca.1909 - ca.1920

Die volle Marke auf Serviettenringen enthält die Straußenmarke mit dem Bogen mit 1,3 mm x 2,0 mm Größe. Die Größe des Buchstabens „B“, der die Verwendung von Britannia-Metall als Grundmetall für die Versilberung bezeichnet, beträgt 1,1 mm × 2,0 mm. Die anderen sekundären Markierungen, die für Serviettenringe verwendet werden, sind oben beschrieben.

ca.1909 – ca.1930
WMF Mark ca.1909 - ca.1914

Wenn es nur eine Hauptmarke gibt, die ohne Versilberungsbezeichnung versehen ist, enthält das Objekt kein Silber. Wie oben erwähnt, wurde diese Marke hauptsächlich für Kellen aus Nichteisenmetallen und Legierungen wie Kupfer, Messing, Nickel usw. verwendet. Sie unterscheidet sich geringfügig von der früheren Straussenmarke für versilberte Gegenstände, sie enthält ein verzerrtes Rautenbild. Infolgedessen ist die Breite eines solchen „Rhombus“ merklich kleiner als die Höhe. Die Größe des Bogens, gemessen an fünf Stücken aus meiner Sammlung, variiert zwischen 2,6 mm x 3,9 mm und 4,5 mm x 6,3 mm. Eher selten.

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ca.1910 – ca.1925
ca.1910 - ca.1925
ca.1910 - ca.1925
Diese kleinformatige Straussenmarke wurde in Deutschland sowohl für versilberte Hohlwaren als auch für Besteck verwendet. Sie zeigt das Bild eines laufenden Straußes, der in die Raute mit einer zweizeiligen Inschrift WMF / G gesteckt wurde, diese wiederum wurde in einen teilweise gestrichelten Bogen gelegt. Manchmal ist die Form der Raute nicht ideal. Die Größe des Bogens variiert zwischen 1,2 mm x 1,8 mm und 1,7 mm x 2,5 mm. Eine weit verbreitete Marke.
WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925

WMF Marke ca.1910 - ca.1925 WMF Marke ca.1910 - ca.1925

WMF Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Marke ca.1910 - ca.1925

WMF Marke ca.1910 - ca.1925 WMF Marke ca.1910 - ca.1925
Das vollständige Markenbild für Besteck enthält viele sekundäre Markierungen, von denen einige neu sind. Selten wird die Verwendung von Messing als Grundmetall durch die Ein-Buchstaben-Aufschrift „M“ (Abkürzung von Messing) bezeichnet. Normalerweise wird die Verwendung von Messing als Grundmetall überhaupt nicht angegeben. Die Größe der „M“ Box variiert zwischen 1,4 mm x 1,5 mm und 1,6 mm x 1,9 mm, je nach Größe des Besteckteils. Die Einwortaufschrift „ALPACCA“ (Neusilber) bezieht sich auf die Verwendung von Neusilber als Grundmetall. Die Länge der Inschrift „ALPACCA“ beträgt 6,8 mm. Manchmal wird diese Bezeichnung bei Platzmangel kurz als „ALP“ angegeben. „Die Länge des Wortes“ ALP „(ohne Punkt) beträgt 3,1 mm. Die Form der Box mit der Versilberungsbezeichnung I / O kann quadratisch oder rechteckig sein. Die Größe der Box variiert zwischen 1,4 mm x 1,4 mm und 1,9 mm x 2,0 mm und die Größe der „O“ -Raute variiert zwischen 1,2 mm x 2,3 mm und 1,4 mm x 2,1 mm.

Serviettenringe

WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925
WMF Serviettenring Marke ca.1910 - ca.1925

Die Größe des Bogens auf Serviettenringen variiert zwischen 1,2 mm × 1,9 mm und 1,4 mm × 2,1 mm. Das Fehlen eines Buchstabens in der Nähe des Bogens steht für die Verwendung von Messing als Basismetall. Der Buchstabe „N“ bezeichnet die Verwendung von Neusilber  als Grundmetall. Der Buchstabe „B“ zeigt die Verwendung von Britannia-Metall als Grundmetall für die Versilberung an. Die Größe der Buchstaben „N“ und „B“ variiert zwischen 0,7 mm × 1,0 mm und 0,8 mm × 1,1 mm. Die zweibuchstabige Inschrift „OX“ (oxidiert) steht für eine künstliche Verdunkelung der Oberfläche hin zu einer grauen Farbe. Die Ein-Buchstaben-Inschrift „g“ steht für „vergoldet“. Das Bild der sechs-blättrigen Blüte, die speziell für Serviettenringe entwickelt wurde, bedeutet schließlich „Sonderbestellung“ oder „Sonderausgabe“.

WMF Marke ca.1910 - ca.1925

Serviettenring

WMF Serviettenring Mark ca.1910 - ca.1925

Wenn die vollständige Marke eine Kombination der Hauptmarke und der Aufschrift „ALPACCA“ (oder des Buchstaben „N“ bei Serviettenringen) ohne jegliche Versilberungsbezeichnung darstellt, dann wurde dieses Stück aus reinem Neusilber hergestellt. Die Länge der Beschriftung „ALPACCA“ variiert zwischen 6,7 mm und 7,3 mm. Die Größe des Buchstabens „N“ beträgt 0,8 mm × 1,1 mm. Die Größe des Bogens beträgt 1,5 mm × 2,1 mm (1,5 mm × 2,0 mm bei Serviettenringen).

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ca.1920 – ca.1925
WMF Sondermarke ca.1920 - ca.1925
Eine Sondermarke, entwickelt für billige Besteckteile mit geringer Versilberung, ca. 20 g Silber für je zwei Dutzend Standardbesteck (Gabeln oder Löffel). Die Größe des Bogens beträgt 2,0 mm x 3,3 mm. Die Größe der Box mit der Ziffer „20“ beträgt 0,9 mm x 1,3 mm.

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ca.1920 – ca.1930 
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
Um 1920 wurden zwei neue Besteckmarken eingeführt, die erste für Standard-Tafelbesteckteile (einschließlich Messer), die zweite für besonders großes Besteck (Kellen, Tortenheber, Löffel für Ragout usw.). Die Markierung für Standard-Besteck enthält eine 2D-Kombination aus drei Buchstaben „W“, „M“ und „F“, die in ein Rechteck eingefügt sind. Die Größe des Rechtecks beträgt zwischen 1,5 mm x 1,6 mm und 2,0 mm x 2,2 mm. Eher selten.
WMF Mark ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930

Das volle Markenbild enthält zwei Arten Versilberungsbezeichnungen. Entweder wird der gesamte Prozess der Versilberung bezeichnet (die Menge an Silber, die zum Versilbern von 24 Standardgabeln oder -löffeln verwendet wird) oder zusätzlich wird die Menge an Silber gezeigt, die auf der Oberfläche von einem Dutzend Stücken von exakt diesem Besteckteil abgelagert wird.

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WMF Marke ca.1920 - ca.1930

Besteht eine Kombination aus der vorherigen Marke und der Aufschrift „CROMARGAN“ ohne Versilberungsbezeichnung, besteht das Objekt aus reinem Nickel-Chrom-Stahl (patentiert von WMF unter dem Handelsnamen „CROMARGAN“). Sehr selten.

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ca.1920 – ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
Die zweite WMF-Besteckmarke für den gleichen Zeitraum 1920-1930, die für besonders großformatige Besteckteile verwendet wird, besteht aus einer dreibuchstabigen Inschrift „WMF“, die in ein Rechteck oder seltener in eine rechteckige Schachtel gesteckt wird (dies könnte eine Export Marke sein!). Die Länge der WMF-Inschrift variiert im Bereich von 3,1-4,7 mm. Wenn Platz zum Markieren fehlt, wird kursiv gestempelt.
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
WMF Marke ca.1920 - ca.1930
Die vollständigen Marken enthalten die Versilberungsbezeichnung für den gesamten Prozess (die Menge an Silber, die für die Versilberung von 24 Standardgabeln oder -löffeln verwendet wird) oder Ziffern, die sich auf die Silbermenge in Gramm beziehen und nur für einen Artikel (selten) angegeben sind. Beachten Sie, dass wenn die Hauptmarkierung in einem Rechteck angegeben ist, die Versilberungsbezeichnung auch in einem Rechteck erfolgt. Wenn die Hauptmarkierung in Kursivschrift angegeben ist, wird auch die Versilberungsbezeichnung auf die gleiche Weise angegeben.

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ca.1925 – ca.1930 
WMF Marke ca.1925 - ca.1930

Die Art Deco WMF Besteckmarke für Artikel von hoher künstlerischer Qualität (in der Regel für Kellen). Sie enthält das Bild des laufenden Straußes in einer Raute und ähnelt der Marke auf Hohlwaren, aber im Gegensatz zu dieser existiert es nur in einer Version mit runden Schwanz des Straußes. Die Größe der Raute beträgt ca. 4,6 mm x 5,6 mm. Für diese Marke wurden keine sekundären Markierungen gefunden.

Dr. David N. Nikogosyan – 2016, 2017 –
übersetzt aus dem englischen von Ralph Prüschberg 2018

Der Link zur originalen Arbeit von David N.Nikogosyan ist
https://www.ascasonline.org/windowNOVEM114.html